Alles hat ein Ende. Vor allem immer viel zu schnell das, was besonders schön ist. Seit einigen wenigen Wochen sind die langersehnten Sommerferien für alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland auch schon wieder vorbei. Wenn das Gefühl, dass die Ferien viel zu schnell vergehen, sicher präsent ist, gibt es nun endlich auch wieder gute Nachrichten: Das neue Schuljahr beginnt mit vollständigen Präsenzunterricht. Endlich wieder gemeinsam im Klassenraum sitzen und sich unterhalten, gemeinsam auf den Pausenhof gehen und wieder Kontakt zu Freunden und den Lehrkräften pflegen. All das sind Dinge, die viel zu lange gefehlt haben. Und auch wenn die Begrüßung jetzt nicht mehr ein ausgetüftelter Handshake oder eine lange Umarmung ist, sondern man wohlmöglich corona-gewohnt sich weiterhin mit den Ellbogen oder Füßen abklatscht, ist es einfach wieder ein gutes Gefühl gemeinsam und zusammen sein zu können.
In der Hauptstadt Berlin sieht die Lage allerdings so aus: Alle Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte und anderes Schulpersonal sind bis mindestens zum 5. September verpflichtet, eine medizinische Gesichtsmaske in der Schule, auch während des Unterrichts, zu tragen. Die zunächst für die ersten zwei Wochen nach den Ferien angeordnete Maskenpflicht sei um weitere 14 Tage verlängert worden, teilte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) kürzlich mit. Man wolle auf diese Art und Weise sicher gehen, dass keine infizierten Ferienrückkehrer jemanden in ihrem Umfeld anstecken. In der Praxis bedeutet das, dass Kinder und Jugendliche – je nach Schulform und Betreuungsart – bis zu acht Stunden täglich einen medizinischen Mund- und Nasenschutz tragen müssen. Ausgenommen sind Trink- und Essenspausen, Sport und Aufenthalte im Freien. Dies sei zum Corona-Infektionsschutz nötig und damit wichtig, um einen sicheren Schulbetrieb in Präsenz abzusichern.
Schüler:innen trotz Maskenpflicht optimistisch
„Weiterhin Maske im Unterricht zu tragen ist anstrengend, aber das nehme ich in Kauf. Ich freue mich sehr, dass ich endlich wieder meine Klassenkameraden treffen und nicht mehr alles von Zuhause aus online bearbeiten muss. Ich hoffe die Schule bleibt jetzt wieder länger auf, weil ich auch kurz vor dem Abitur stehe“, sagt uns Pauline, eine 12. Klässlerin vom Arndt-Gymnasium Dahlem. Seit knapp eineinhalb Jahren leben wir im Pandemie-Modus und die Auswirkungen auf den Schulbetrieb waren auch für Mütter und Väter belastend. Die Sorge um die eigenen Kinder war groß. Wie „Die Presse“ berichtet, haben in der fünften Befragungswelle im Rahmen der Studie (Erhebung vom 6. April bis 21. Mai 2021 mit Schülerinnen und Schüler ab der 5. Schulstufe) der Aussage “Ich fühle mich gut” nur 25 Prozent der Jugendlichen zugestimmt, knapp ein Drittel fühlt sich zumindest eher „gut“. Besonders ältere Schülerinnen und Schüler, bei denen etwa Treffen mit Freunden eine größere Bedeutung haben, gaben ein niedrigeres Wohlbefinden an. Zu Beginn des ersten Lockdowns (Frühjahr 2020) waren die Ergebnisse noch wesentlich positiver ausgefallen. Besonders herausfordernd war für die jungen Menschen der Befragung zufolge derfehlende Kontakt zu Klassenkollegen, Freunden und erweiterter Familie.
Eltern können wieder aufatmen
Hinzu kommt, dass viele berufstätige Eltern großen Betreuungsproblemen ausgesetzt waren und sind und nicht immer ideal beim digitalen Lernen unterstützen konnten. Unklar war lange auch die Entschädigungsregel für Kinderbetreuung. Die Doppelbelastung von Homeoffice, alltäglicher Verpflichtungen und der Wandel des Alltags ist groß und hat viele an das Ende ihrer Kräfte gebracht. Eine Leistung, die wir das Kompass Zukunft Team wirklich beachtlich finden und an dieser Stelle möchten wir allen Müttern und Vätern, die in dieser Situation waren oder sich befinden, unwahrscheinlich großen Respekt und unsere Wertschätzung aussprechen. Doch jetzt können Eltern endlich wieder ein bisschen aufatmen. „Mit einem Corona-Stufenplan will der Senat auf steigende Infektionszahlen vorbereitet sein, die Gesundheitsämter sollen dazu im Wochenturnus das Infektionsgeschehen bewerten. In Zukunft soll es drei Stufen geben: Stufe Grün sieht Regelbetrieb vor, in Stufe Gelb kommt es zum Wechselunterricht und bei Stufe Rot würden Schulen wieder schließen müssen“, schreibt der Tagesspiegel. Aber es gibt Hoffnung, dass die Schulen unter Berücksichtigung der Hygienemaßnahmen und mit steigender Impfquote erst einmal geöffnet bleiben. Und dass Schüler:innen bald entlastet werden und die Maskenpflicht doch noch fällt: 8.000 Luftfilter sind aktuell für die Berliner Schulen angeschafft, weitere 3.000 sollen bis zu den Herbstferien folgen. Vielleicht ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels.