Spätestens in der 11. Klasse wird es ernst — In welche Richtung soll es nach erfolgreichem Schulabschluss gehen? Welches Studium oder welcher Beruf könnte passen? Erstmal chillen oder reisen? Oder doch sofort an die Uni? Eltern macht es häufig ganz nervös, dass ihre Kinder so recht keine Initiative zeigen, systematisch nach Antworten auf diese wichtigen Fragen zu suchen. Ein Ausweg waren bis Corona häufig Jobmessen. Dort sind Hochschulen, Universitäten, Behörden, Unternehmen und Studienberatungen vertreten, die Informationen und Beratung zu diversen Studiengängen und Berufen bieten. Auf diesen Messen lässt sich durch den persönlichen Kontakt oft schnell herausfinden, ob ein bestimmtes Berufsbild zu einem passt oder nicht. Doch seit dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 sind viele interessante Messen und Veranstaltungen abgesagt.
Digitale Alternativen zu Jobmessen in Corona-Zeiten
Was gibt es für Alternativen? Die Messewelt hat sich der Corona-Krise angepasst und sich digitalisiert. Veranstalter haben digitale Jobmessen auf den Markt gebracht. Die größten Online-Jobmessen oder Abiturmessen sind nach unseren Recherchen: abimesse.de, abi-zukunft.de, einstieg.com und parentum.de.
Die Schüler können sich auf den Online-Plattformen kostenlos und einfach registrieren und sich virtuell durch die Messehallen an verschiedenen Standorten und zu entsprechenden Terminen durchklicken. Dort können sie sich an virtuellen Messeständen informieren, den Ausstellern via Live- und Videochat Fragen stellen, an Online-Vorträgen teilnehmen und Bewerbungsunterlagen einreichen.
Messeanbieter sind sehr positiv
Die Anbieter dieser virtuellen Messe werben auf ihren Webseiten mit dem überaus positiven Feedback der teilnehmenden Schüler wie unter anderem: „Die zahlreichen Aussteller waren sehr hilfreich“ und „Die optisch ansprechenden Stände und die schnelle Kontaktaufnahme haben mir gut gefallen“. Auf telefonische Nachfrage bei einem Messeveranstalter wurde uns erzählt, dass die Schüler zahlreich teilnehmen. Es wird von bis zu 4.500 Registrierungen gesprochen. Das virtuelle Messeangebot scheint für Eltern wie Schüler überaus attraktiv. Aber stimmt das wirklich?
Die Problematik mit online Jobmessen: Kein Austausch zwischen Ausstellern und Schülern
Leider sieht die Realität anders aus: Denn damit so ein Besuch auf einer Jobmessen auch für die Schüler und Schülerinnen erfolgreich ist, bedarf er einer guten Vorbereitung. Diese fand für gewöhnlich, in der Zeit vor Corona, im Rahmen des Schulunterrichts statt. In der digitalisierten Variante braucht es aber Selbstdisziplin. Die jugendlichen Besucher müssen sich nun selbst einen Plan machen, welche Aussteller dabei sind die sie interessieren oder welches Rahmenprogramm geboten wird. Das liegt nicht jedem und führt zum Kernproblem der digitalen Formate: Die Jugendlichen an den Messeständen bleiben aus! Das liegt zum Teil an den ungünstigen Öffnungszeiten der virtuellen Messen, da diese oft am Wochenende oder an Vormittagen in der Woche sind. Aber natürlich können die Eltern oder Lehrkräfte auch nicht kontrollieren, wie viele Messestände die Jugendlichen tatsächlich besuchen oder ob sie sich überhaupt ernsthaft informieren.
Das größte Problem: Es kann kein persönlicher Austausch zwischen Messestandbetreibern und Schülern stattfinden. Eine Kontaktaufnahme ist nur per Chat oder Videocall möglich, sofern der Messestandbetreiber diese Funktion freigeschaltet hat. Doch die Bereitschaft der Schüler und Schülerinnen diese Funktionen tatsächlich zu benutzen ist gering. Viele Messestandbetreiber sind deshalb sehr enttäuscht und sehen von weiteren Teilnahmen an virtuellen Jobmessen ab. Denn Fakt ist, dass die persönliche Studienberatung für die Studienfachwahlentscheidung sehr wichtig ist, um auf die individuellen Bedürfnisse der Ratsuchenden eingehen zu können.
Andere Methode der Studienberatung: Kompass Zukunft
Wir bei Kompass Zukunft legen genau darauf Wert. Wissenschaftliche Untersuchungen haben uns gezeigt, auf welche Faktoren es ankommt, damit junge Menschen diese wichtigen Entscheidungen richtig treffen. Studien- und Berufsberatung gelingt, wenn sie wirklich individuell auf ihre Kinder zugeschnitten ist. Deshalb geht es bei uns auch darum, die eigene Persönlichkeit kennenzulernen, sich mit seinen Werten und Lebenszielen auseinanderzusetzen. Wir vermitteln ganzheitlich, wie man eine Entscheidung trifft und dabei auf seine innere Stimme hört. Dazu gehört auch, den Umgang mit Fehlentscheidungen und Misserfolgen zu lernen. Life Coaching und Positive Psychologie sind deshalb wichtige Grundlagen unserer Arbeit.
Studien- und Berufswahl braucht genügend Zeit zum Nachdenken über sich selbst. Deshalb bieten wir keine Kurz- oder Ein-Tages-Programme an. Wir wollen, dass sich ihre Kinder selbst kennenlernen und sich mit ihren Zielen tiefgehend auseinandersetzen. Und wir wollen sie eingehend kennenlernen und über mehrere Tage erleben, individuell, in Prüfungssituationen, bei Gruppenaufgaben und während der Pausen im ungezwungenen Austausch. Danach beraten wir uns über jeden einzelnen jungen Menschen ausführlich und stimmen unsere Empfehlungen im Team ab. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass ihre Kinder Zeit brauchen diese wichtigen Fragen, wie am Anfang beschrieben, zu klären. Ein kurzer Besuch auf einer virtuellen Messe allein reicht leider nicht aus.