Dein Studienstart beziehungsweise das erste Semester an der Hochschule ist aufregend: zum ersten Mal die fremde Welt der Universität kennenlernen, sich auf das akademische Anforderungsniveau einlassen, viele Gleichaltrige mit ähnlichen Interessen treffen, von zuhause ausziehen und vielleicht ganz allein in einer unbekannten Stadt starten. Versüßt werden diese vielen Herausforderungen traditionell durch abwechslungsreiche Erstsemestertage oder ‑wochen, die oft von den Fachschaften organisiert werden und dabei helfen, rasch das Eis zu brechen und neue Leute kennenzulernen. Auch in den einzelnen Fakultäten oder Instituten werden Erstsemester-Programme organisiert, bei denen Tipps und Tricks vermittelt werden, um erfolgreich durchs Studium zu kommen. Und nicht selten klingen die Erstsemester-Wochen abends feucht-fröhlich in Studentenkneipen aus.
Virtueller Studienbeginn ist hart für Erstsemester
Corona hat alles verändert: Wer im Sommer 2020 Abitur gemacht hat und Wintersemester 2020/21 sein Studium beginnt, muss auf den größten Teil dieser Angebote verzichten und das ist ein großer Verlust. Die meisten Hochschulen bemühen sich zwar, gerade für die Erstsemester möglichst viele „echte“ Seminarveranstaltungen anzubieten, aber meist kann maximal ein Viertel oder ein Fünftel der Veranstaltungen tatsächlich als Treffen stattfinden. Und nicht alle sind so abenteuerlustig wie die Beuth Hochschule in Berlin – dort verlegt der Studiengang Druck- und Medientechnik seine Erstsemesterbegrüßung kurzerhand aufs Tempelhofer Feld.
Unbedingt vernetzen – von Anfang an
Johanna ist 19 und hat nach dem Abitur im Wintersemester 2019/20 in Erlangen mit ihrem Studium begonnen – Spanisch und Soziologie. Sie hatte also immerhin ein reales Semester, bevor die Hochschule geschlossen wurde. Die neuen Erstsemester tun ihr leid: „Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen, wie das gehen soll.“ Sie empfiehlt Erstsemestern dringend, alles zu unternehmen, um sich auch live zu treffen und wirklich neue Menschen kennenzulernen. Edith, 20 Jahre, studiert Maschinenwesen an der TU München. Sie berichtet, dass der virtuelle Austausch über das Social Media Programm Discord für die Erstsemester eine große Rolle spielt. Auf dieser Plattform haben sich die angehenden Ingenieure schon als Schüler beim Gaming intensiv ausgetauscht und vernetzt und führen das im Studium einfach fort. So erfolgreich, dass inzwischen auch die Fakultät der TU München offiziell diese Plattform für die virtuellen Vorlesungen nutzt.
Die richtige Studienwahlentscheidung erleichtert den Einstieg
Insgesamt aber ist der Studienstart zu Corona-Zeiten eine große Herausforderung für die Erstsemester. Wer seinen Studiengang bewusst gewählt hat und zielstrebig studieren will, kommt damit zumeist einigermaßen zurecht. Wer dagegen nur zufällig in einen Studiengang hineingeraten ist und nur „schnuppern“ will, bringt oftmals nicht die nötige Motivation auf, sich trotz Kontaktbeschränkungen durch die Anfangsschwierigkeiten durchzubeißen. Deshalb ist das wichtigste für einen gelingenden Studienstart in Corona-Zeiten, die Entscheidung für das Studienfach bewusst und gut überlegt zu treffen.