Wenn du an einen Kompass denkst, dann kommen dir sicherlich Buch- oder Filmszenen in den Kopf, in denen Schifffahrer auf hoher See ihren Kurs beibehalten möchten, um ihr Ziel zu erreichen. Doch hast du gewusst, dass wir Menschen auch einen inneren Kompass haben?
Gerald Hüther, einer der bekanntesten Hirnforscher Deutschlands, hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und beschreibt den inneren Kompass so: „Aus neurobiologischer Sicht handelt es sich bei dem inneren Kompass um ein inneres Bild [..] ‚das sehr eng an die Vorstellungen der eigenen Identität gekoppelt und damit zwangsläufig auch sehr stark mit emotionalen Netzwerken verknüpft ist.“
Dieser innere Kompass ist auch sehr wichtig für deine Studien- und Berufswahl, weil er dich dabei unterstützt, die für dich passende Studien- und Berufsrichtung zu wählen. Auch unsere Coaches und Coachinnen wurden von ihren Kompassen bei der Studien- und Berufswahl begleitet. Mal fanden sie ihn schneller, mal hat es etwas gedauert. Wir haben sie gefragt, wie sie ihre Reise zu ihrem inneren Kompass erlebt haben und in welche Richtung er sie verwiesen hat.
Reflektion und Gespräche über die eigenen Stärken
Es hat lange gedauert, bis ich ihn gefunden habe. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass ich meinen Kompass noch nicht hatte, als ich mich für ein Studium entschieden habe. Erst durch Begegnung mit anderen Menschen, deren Feedback und durch eigene Reflektion ist mir klar geworden, wo meine wirklichen Stärken liegen. Mein gewähltes Studium passte dazu im Grunde nicht optimal; aber ich habe die Studienrichtung dann etwas angepasst und am Ende meinen Weg gefunden.
Christiane, Gründerin von Kompass Zukunft
Antworten auf die Fragen: Was bewegt mich, welche Vision habe ich, wie möchte ich arbeiten?
In der Schule haben mich viele Fächer interessiert, die ich gerne auch in meinem Studium weiter vertiefen wollte. Das waren beispielweise Mathe, Griechisch und politische Weltkunde. Letztendlich kann ich meine Bachelor-Studienwahl nicht nur, aber auch auf einen Artikel zurückführen, den in politischer Weltkunde gelesen habe. In dem Artikel ging es um öffentliche Güter, z.B. Wasser, Luft, Boden, und wie wichtig es ist, dass alle Staaten zum Erhalt dieser Ressourcen beitragen. Mithilfe einer individuellen Studienberatung entschied ich mich für das Studium der Umweltwissenschaften in Lüneburg, das sowohl Natur- als auch Sozialwissenschaften berücksichtigt. Die Wahl meines Nebenfachs fiel auf Wirtschaftspsychologie. Mich reizte es doch mehr auch über das Individuum zu erfahren – das wurde in der Schule eher weniger thematisiert.
Für die Wahl meines Master-Studiums nutze ich genau die Werkzeuge, die ich bei der Entscheidung für mein Bachelor-Studium angewandt habe. Ich dachte darüber nach, was mich interessierte, warum es mich interessierte, welche Stärke ich hatte, was und wie ich lernen wollte und auch welche Vision ich für mein Leben habe: Ich landete im Pionierjahrgang des double-degree Masters Global Sustainability Science an der Leuphana und Arizona State University, USA.
Ein Praktikum bei der Internationalen Klimaschutz-Initiative (GIZ) verdeutlichte mir, dass ich Projekte lieber durchführe, als sie administrativ zu begleiten. So begann ich beim nexus Institut als wissenschaftliche Mitarbeiterin zu arbeiten, wo ich Projektkonzepte mitentwickle und diese dann umsetze. Zur gleichen Zeit beendete ich meine Ausbildungen zur gesprächs- und körperorientierten Coachin (Praktikerin des Pantarei Approach und TRE® Provider) und machte mich selbstständig.
Milena, Programmverantwortliche und Coachin bei Kompass Zukunft
Vorbilder und Mut
Ich habe seit meiner Schulzeit immer stark auf meine Stärken gesetzt, mich selbst beo-bachtet und in mich hineingehört. Dabei habe ich schnell festgestellt, dass ich am besten im Deutschunterricht bin, mir Sprachen, das Schreiben und Kommunikation gut liegt und ich Journalistin werden will. Ich habe Journalisten und Journalistinnen schon immer für ihren Mut und ihr Handwerk bewundert. Mein Ziel, selbst eine zu werden, habe ich nie aus den Augen verloren.
Während meiner Schulzeit habe ich diverse Praktika bei Zeitungen, beim Rundfunk und beim Fernsehen in Deutschland und in London absolviert und Einblicke in die Welt des Journalismus sammeln können. Mein Berufswunsch wurde dadurch bekräftigt. Nach dem Abitur habe ich mich dann für ein 2‑jähriges Volontariat beim Berliner Kurier ent-schieden. Im Anschluss wurde ich beim Berliner Verlag übernommen und arbeitete dort als festangestellte Redakteurin.
Was mir stark dabei geholfen hat meinen Kompass zu finden, war mein Mut mehrere Praktika zu machen (auch im Ausland), die Kommunikation mit Familienmitgliedern, Do-zenten- und Dozentinnen, Kollegen und die Teilnahme an berufsbegleitenden Kursen, Workshops oder Karrieremessen. Die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, während meiner Zeit als Reporterin und Redakteurin, hat mir schon immer großen Spaß bereitet, da ich denke, dass ich mich gut in diese Zielgruppe hineinversetzen kann.
Sophia, Social Media-Verantwortliche
Neugierde, Spaß und lebenslanges Lernen
Leider hatte ich keinen Kompass. Was ihr jetzt anbietet, ist eine tolle Sache! Während meiner Schulzeit gab es überhaupt keine Berufsberatung oder nur wenig. Ich bin in Holland zur Schule gegangen und war dort auf einer europäischen Schule. Irgendwie hatte ich das Gefühl, wir sind da überhaupt nicht vorbereitet. Ich war 18 und hatte mein Abitur. Dann dachte ich mir: Ok was machst du? Meine Überlegung war Sprachen zu studieren, aber ich konnte schon so viele Sprachen. Dann habe ich BWL in Aachen studiert, weil man da keinen NC brauchte. Das war eigentlich eine Notlösung, denn ich hatte keinen Kompass, was ich sehr schade fand.
Meine jetzige berufliche Tätigkeit habe ich durch ganz viel ausprobieren bekommen. Während des Studiums habe ich mein Trainee Programm bei Unilever gemacht, da wusste ich, dass mir mein Studiengang Spaß macht. Vor meinem Diplom hatte ich eigentlich wenig Spaß gehabt, doch dann wusste ich, mit der Ausbildung kann ich gut arbeiten. Vieles hätte ich rückblickend kürzer machen können, aber durch diese Lebenserfahrung bin ich zu dem gekommen, was ich jetzt bin. Zurzeit bin ich Coachin, vorher hätte ich mir das nie denken können.
Ellen, Coachin bei Kompass Zukunft
Ehrenamtliches Engagement und praktische Erfahrung, Offenheit für die Zufälle des Lebens
So einfach habe ich den gar nicht gefunden. Ich habe nach dem Abitur gemerkt, dass ich total unsicher bin und habe deshalb erstmal ein FÖJ gemacht. Ich wollte irgendetwas Praktisches machen. Also bin ich bei einer Agentur gewesen, die viel in dem PR-Bereich tätig war und sich mit erneuerbaren Energie Unternehmen beschäftigt hat. Ich habe erkannt, dass die technische oder umweltwissenschaftliche Richtung für mich interessant wäre. Deshalb habe ich mich entschieden Soziologie an der TU Berlin zu studieren, mit Naturwissenschaftlichen Nebenfach (Landschafts- und Umweltplanung). Für mich war das eine Schnittmenge zwischen Psychologie und diesem Umweltthema, was ich für mich im ökologischen Jahr entdeckt habe. Das war die richtige Entscheidung! Ich habe danach ein Praktikum im nexus Institut gemacht, wo ich meinen Fabel für Partizipation und Bürgerbeteiligungen entdeckt habe. So habe ich für mich entschieden meinen Master in einem anderen Bereich zu machen.
Natürlich haben mir auch viele Gespräche mit Freunden und Kommilitionen geholfen. Als Master habe ich dann Erwachsenenpädagogik studiert, weil ich mich in eine andere Richtung vertiefen wollte. Schon als Jugendliche habe ich in diesem Bereich schon viel ehrenamtlich gearbeitet, beispielsweise bei Ferienlagern für Kinder und auch bei Nachhilfeunterricht, in Brennpunkten und in Vereinen. Solche Geschichten haben sich dann immer nebenher gezogen, dann kam dieser Wechsel nach Pädagogik im Master.
Wieder durch einen Zufall hat es sich dann ergeben, dass ich meinen ersten Job nach dem Studium im nexus Institut hatte. Da habe ich mich nicht konkret darauf beworben, wie der Zufall so will, kommt man dann wieder zurück zu seinen Wurzeln. Wo ich mein Praktikum gemacht habe, arbeite ich dann jetzt auch.
Franziska, Programmassistentin bei Kompass Zukunft
Spaß und Zuspruch von nahen Menschen und Vorbildern
Ich habe einfach immer geguckt, was mir Spaß macht. Außerdem war ich immer von Menschen umgeben, die auf meine Stärken geschaut und mir viel zugetraut haben. Ich bin mit zwei Frauen aufgewachsen, die mich immer bejubelt und in meinen Entscheidungen bekräftigt haben. Dadurch habe ich meinen Weg schnell gefunden. Außerdem habe ich Menschen in meiner Umgebung befragt, die schon da waren, wo ich hinwollte. Ich habe sie gefragt, wie sie das erreicht haben, was sie machen und habe mir einiges davon abgeguckt.
Katrin, Coachin und Trainerin bei Kompass Zukunft
Innere Stimme und kritische Erfahrungen
Indem ich meiner inneren Stimme gefolgt bin und meine Suche nicht aufgab. Manchmal sind es gerade die kritischen Erfahrungen, die uns weiterbringen. Psychologe bin ich beispielsweise geworden, weil ich verstehen wollte, warum Menschen so miteinander umgehen, wie sie miteinander umgehen. Irgendwann wollte ich auch neue Berufe erfinden, zum Beispiel Zukunftscoach.
Sven, wissenschaftlicher Berater und Coach bei Kompass Zukunft
Lebenslanges Lernen, Offenheit, Reflektion
Über meine Tätigkeit als Bergsporttrainer. In den letzten 15 Jahren als Bergführer ist das Thema Stress und Überlastung im beruflichen und familiären Alltag meiner Kursteilnehmer immer drängender geworden. Die Entlastung und Erholung durch den Aufenthalt in der Natur war offensichtlich und zeigte eine starke positive Wirkung. Da mich das Thema Gesundheitsförderung und Natur besonders interessierte und ich dies in meine Arbeit integrieren wollte, entschloss ich mich zu einem Studium zum Life Coach an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport um mein Wissen zu vertiefen und zu erweitern.
Toni, Coach bei Kompass Zukunft
Mit individueller Studienberatung zum Erfolg
Unsere Coaches und Coachinnen haben ihren inneren Kompass also auf ganz verschiedene Art und Weise gefunden. Sie haben verschiedene Dinge einfach ausprobiert, sich mit Freunden, Bekannten und Wegbegleitern ausgetauscht und sich von ihnen motivieren lassen, sind teilweise Umwege gegangen und dabei ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Am wichtigsten dabei war, dass sie nicht nur ihren Kopf entscheiden lassen haben, sondern auf ihr Bauchgefühl geachtet haben. Heute arbeiten sie alle sehr erfolgreich in ihren Wunschberufen.
Wenn dich das Thema der Selbstfindung jetzt neugierig gemacht hat und interessiert und du weißt nicht weißt, wie du deinen inneren Kompass finden sollst, dann nimm jetzt an unseren Kompass Zukunft Programmen teil und profitiere von der professionellen Unterstützung unserer Coaches- und Coachinnen! Mithilfe von psychologischen Tests, Einzelgesprächen und verschiedenen Aufgaben und Übungen helfen sie dir bei der Suche, arbeiten mit dir deine Stärken und Schwächen heraus und geben dir während deiner Teilnahme hilfreiche Tipps für deine Zukunft. Du möchtest mehr über unsere Programme und Methoden erfahre? Dann klicke hier.